Das Overton-Fenster – benannt nach dem Begründer der Theorie, Joseph P. Overton – bezeichnet das politische Spektrum von Gesetzesbestimmungen, die im aktuellen politischen Klima als denk- und umsetzbar angesehen werden. Statt zwischen links und rechts zu unterscheiden, rangiert dieses Spektrum von Bestimmungen, die Freiheit(en) ermöglichen, bis hin zu Bestimmungen, die Freiheiten einschränken. In der Mitte des Overton-Fensters befinden sich all diejenigen Konzepte, die de facto bereits politisch umgesetzt sind. An den beiden Rändern des Overton-Fensters befinden sich diejenigen Ideen, die im aktuellen politischen Klima gemeinhin als möglich und denkbar angesehen werden. Jenseits des Overton-Fensters befinden sich dann diejenigen Gesetzesforderungen, die als undenkbar und zu radikal wahrgenommen werden.
Im politischen Diskurs rund um die neue Rechte ist oft die Rede von einer Verschiebung des Overton-Fensters nach rechts. Damit ist gemeint, dass die Entwicklung des politischen Klimas im Laufe der 2010er – u.a. durch die Popularität der AfD/Alt-Right, der Wahl von Donald Trump zum Präsidenten – dafür gesorgt hat, dass sich die Grenze des politisch denkbaren weiter in Richtung der Freiheitseinschränkungen verschiebt und eine reale Gefahr existiert, dass rechtsradikale Ideologien auch von der politischen Mitte zunehmend als diskutabel wahrgenommen werden.
Du suchst Informationen zu einem anderen Begriff oder Thema? Hier kommst du zur Glossar-Übersicht.